Das vor Afrika von Piraten angegriffene Schiff „MCL Bremen“, der deutschen Reederei Schepers, ist wieder unter Kontrolle seiner Mannschaft.
Die Besatzung hatte nach Angriff der Seeräuber den schiffseigenen Schutzraum aufgesucht und konnte so Kontrolle über den gesamten, 87 Meter langen, Frachter behalten. Noch unklar ist, ob die Piraten überhaupt das Schiff betraten, denn als eine dänische Fregatte dem Frachter zur Hilfe eilte, fehlte von den Piraten jegliche Spur. Die versuchte Kaperung fand etwa 950 Seemeilen vor der Küste Somalias statt und damit auch außerhalb des Einsatzgebietes der EU-Mission „Atalanta“, in der auch die deutsche Marine involviert ist.
Der Einsatz der Vereinten Nationen zeigte jüngst deutlich Wirkung, denn in den letzten Wochen konnte des Öfteren Angriffe von modernen Piraten auf Frachter vereitelt sowie Seeräuber festgenommen werden. Dies ist vordergründig auf die Installation von Schutzräumen auf den Schiffen zurückzuführen, denn durch sie ist die Besatzung in der Lage sich nicht nur vor den Piraten zu schützen sondern auch die wichtigsten Funktionen des Schiffes weiterhin zu steuern, wie z.B. das Ablassen von Treibstoff.
Auf der anderen Seite stehen jedoch weiterhin Erfolge der Piraten, die im Moment 30 Schiffe unter ihrer Kontrolle haben. Die Erfolge gehen hauptsächlich auf die immer wieder verbesserten Strategien der Piraten zurück, insbesondere durch technische Aufrüstung in Form von automatischen Waffen und Granaten, der Ausstattung mit GPS-Systemen und der systematischen Benutzung von Speedbooten; aber auch ihre Verlagerung des Aktionsraumes von küstennahen Regionen in tiefere Gewässer im Golf von Aden, welche nicht mehr durch Schutzmissionen der Vereinten Nationen abgedeckt werden.